Trekking und Gesundheit
Trekkingreisen erfordern körperliche Fitness. Je höher der Schwierigkeitsgrad, desto höher auch die Anforderungen an die Kondition. Sie sollten die Reise also nicht unvorbereitet antreten. Wer sich körperlich überfordert, hat nicht nur wenig Freude an der Reise, sondern gefährdet auch seine Gesundheit.
WeiterlesenWeniger anzeigenWir empfehlen deshalb, sich auf die Reise durch ein dem Schwierigkeitsgrad angemessenes Ausdauertraining vorzubereiten. Dazu müssen Sie nicht in Alpennähe wohnen und jedes Wochenende in die Berge rennen. Auch im Flachland kann man sich durch regelmäßiges Joggen oder Radfahren fit halten.
Über die körperliche Fitness hinaus sollten Sie natürlich gesund sein. Bei gesundheitlichen Bedenken (dies gilt insbesondere für chronisch Kranke) fragen Sie bitte im Zweifelsfall immer Ihren Arzt, bevor Sie eine Trekkingreise buchen. Auch raten wir grundsätzlich, vor der Reise Ihren Zahnarzt zu konsultieren. Nichts ist schlimmer als ein pochender Zahn mit dem Everest in Sichtweite und meilenweit kein Zahnarzt.
Natürlich kann es passieren, dass Sie kurz vor Reiseantritt akut erkranken. Manchmal genügt schon eine starke Erkältung verbunden mit einer Sinusitis… und Sie können die Reise nicht antreten. Keiner ist davor gefeit, deshalb empfehlen wir auf jeden Fall den Abschluss einer Reiserücktrittsversicherung.
Ärztliche Versorgung
In den größeren Städten ist eine ausreichende medizinische Grundversorgung gewährleistet. In Kathmandu ist die medizinische Versorgung auf gutem Niveau. Bei schweren Erkrankungen werden wir deshalb immer versuchen, einen Rücktransport nach Kathmandu zu organisieren.
WeiterlesenWeniger anzeigenUnbedingt ratsam ist für solche Fälle eine Auslandsreiseversicherung die auch einen Hubschrauber Rücktransport ins nächstgelegene Krankenhaus abdeckt. Günstig ist in diesen Fällen auch die Vorlage einer Kreditkarte (wird teils von Krankenhäusern vor der Behandlung als Garantie verlangt).
Angebote finden Sie in unserer Rubrik Versicherungen.
Im Folgenden geben wir einige allgemeine Tipps und Informationen, die für alle unsere Touren gelten. Als Nicht-Mediziner dürfen wir keine Gesundheitsberatung anbieten oder durchführen. Unsere Hinweise ersetzen nicht die Konsultation eines Arztes und dessen Beratung. Gute allgemeine Hinweise und Informationen finden Sie aber auch im Internet. Wir empfehlen
www.fit-for-travel.de Nepal und Bhutan (auch als App verfügbar) oder auch www.gesundes-reisen.eu
Impfungen
Das Auswärtige Amt empfiehlt, die Standardimpfungen gemäß dem aktuellen Impfkalender des Robert-Koch-Institutes für Kinder und Erwachsene anlässlich einer Reise zu überprüfen und gegebenenfalls zu vervollständigen. Dazu gehören für Erwachsene Impfungen gegen
WeiterlesenWeniger anzeigen– Tetanus,
– Diphtherie,
– Hepatitis A/B,
– Pertussis (Keuchhusten) und
– Polio (Kinderlähmung), ggf. auch gegen
– Masern, Mumps, Röteln (MMR),
– Influenza (Grippe) und
– Pneumokokken.
Die Gebirgsregionen sind malariafrei, in Gebieten unterhalb 1.000 m (Chitwan, Terai) gibt es ganzjährig ein geringes Infektionsrisiko. Ein Stand-by Notfallmedikament in der Reiseapotheke zu haben macht Sinn.
Spezielle Informationen zu Impfvorschriften und Empfehlungen für unsere Destinationen finden Sie hier:
Reise-Apotheke
Hinweise zum Inhalt einer Reiseapotheke finden Sie auf den Seiten von fit-for-travel/Reiseapotheke, hier auch als Checkliste (PDF).
Denken Sie daran, Ihre persönlichen Medikamente (in ausreichender Menge) mitzunehmen!
Magen-Darm-Erkrankungen
Ursache von Durchfallerkrankungen sind fast immer verunreinigtes Trinkwasser oder verunreinigte Nahrungsmittel (ungeschältes Obst, rohes Gemüse, Salate, Eiswürfel, Leitungswasser). Bitte beherzigen Sie den bewährten Leitsatz: „Boil it, cook it, peel it or forget it!” (“koch es, schäl’ es oder vergiss es“).
WeiterlesenWeniger anzeigenFür das Waschen von Obst und Gemüse oder zum Zähneputzen sollte ebenfalls nur aufbereitetes Trinkwasser verwendet werden. Wer während des Treks auf Fleisch verzichten kann, möge das tun. Umso besser schmeckt das Steak dann nach der Rückkehr in Kathmandu oder Pokhara.
Sie können auf allen Treks (abgekochtes oder mit ACAP Filteranlagen aufbereitetes) Teewasser oder Mineralwasser (leider nur in Plastikflaschen) kaufen. „Knausern“ ist fehl am Platz, auch wenn die Nepalesen insbesondere auf den bekannten Trekkingrouten manchmal ganz schön hinlangen. Im Everst-Gebiet müssen Sie für eine große Tasse Tee manchmal 1 € bezahlen. Auch wenn Sie das unverschämt finden sollten, stimmen Sie uns sicher zu: Immer noch besser als krank werden! Wer sich das Geld sparen will, kann natürlich auch auf Filtrationssysteme und/oder Tablettendesinfektion zurückgreifen. Bitte bringen Sie diese Utensilien selbst mit, wenn Sie das möchten.
Wen es trotz aller Vorsichtmaßnahmen doch erwischt hat, sollte auf entsprechende Flüssigkeitszufuhr und Elektrolytersatz (Pulver, Tabletten) achten. Diese Pülverchen sind meist auch in den Bergregionen noch erhältlich.
Weitere Infos finden Sie auf der Seite “Reisedurchfall” des Tropeninstituts.
Höhenkrankheit
Hinweise zum Entstehen und Vermeiden sowie ggf. auch zur Behandlung von Höhenkrankheit finden Sie auf der Seite Fit-for-travel/Höhenkrankheit. Des Weiteren hat Dr. med. Walter Treibel eine ausführliche Zusammenstellung zum Thema Höhenmedizin (speziell für Nicht-Mediziner) verfasst.
WeiterlesenWeniger anzeigenWir planen die Etappenziele unserer Touren und auch die Akklimatisationstage sorgsam aus, besonders in Hinblick auf das Risiko Höhenkrankheit. Dies führt manchmal zu vermeintlich „zu“ kurzen Etappen. Versuchen Sie bitte nicht, Ihren Guide zum Weitergehen zu überreden, weil Sie sich noch nicht ausgelastet fühlen. Denken Sie daran, dass die Symptome immer erst mit zeitlicher Verzögerung auftreten. Machen Sie, wenn Sie sich am Etappenziel nicht ausgelastet fühlen, lieber gemäß dem Merksatz “climb high, sleep low” einen kleinen Ausflug zur Erkundung der Umgebung. Aber bitte nie allein und ohne sich abzumelden.
„climb high, sleep low” bedeutet, dass die Übernachtungshöhe unterhalb der maximal erreichten Tageshöhe liegen sollte. Ab einer Höhe von etwa 3000 m sollten möglichst nicht mehr als 500 Höhenmeter netto (also Schlafhöhe) pro Tag aufgestiegen werden. Vor allem bei der Überquerung von Pässen “machen” Sie oft wesentlich mehr als 500 Höhenmeter schlafen aber niedriger als die Passhöhe.
Bitte achten Sie unbedingt auf eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr (je nach Höhe ca. 4 – 6 Liter pro Tag).
Informieren Sie Ihren Guide bitte SOFORT, wenn Sie Symptome wie Appetitlosigkeit, Kopfschmerzen, Übelkeit, Erbrechen und Schlaflosigkeit wahrnehmen! Bitte keine falsch verstandene Rücksichtnahme auf die Mitreisenden Ihrer Gruppe!
Übrigens: Die Symptome eines Sonnenstichs ähneln denen der Höhenkrankheit! Schützen Sie sich unbedingt vor der (in großen Höhen noch intensiveren) Sonneneinstrahlung, tragen Sie eine Kopfbedeckung, Sonnenbrille und schützen Sie Ihre Haut durch Sonnencreme mit hohem Schutzfaktor!
Höhentraining
Unsere Tourenverläufe planen wir so, dass das Auftreten von Höhenkrankheit bestmöglich vermieden wird (siehe Höhenkrankheit). In unserer über 20-jährigen Erfahrung ist diese Problematik daher äußerst selten.
Dennoch an dieser Stelle ein Hinweis auf die Möglichkeit, den Körper durch ein gezieltes Höhentraining auf den Aufenthalt in großen Höhen vorzubereiten. Ein akklimatisierter Körper tut sich auf alle Fälle mit körperlicher Anstrengung in großer Höhe leichter. Details finden Sie auf der Seite des Instituts für Höhentraining HYPOXICUM mit Sitz in München/Pasing sowie am Tegernsee in Rottach-Weissach. Das dort offerierte Akklimatisierungsprogramm soll das Risiko von Höhenkrankheit vermindern, die Leistungsfähigkeit steigern und somit zu einem vollkommenen Bergerlebnis beitragen. Hypoxicum bietet auch einen Verleih von mobilen Höhengeneratoren an, damit Sie sich ganz bequem von zuhause aus akklimatisieren können.
Literatur
Werner, David:
“Wo es keinen Arzt gibt”,
Medizinisches Gesundheits-Handbuch zur Hilfe und Selbsthilfe auf Reisen, Reise Know How Verlag, 2004
Wirth, Armin:
“Erste Hilfe unterwegs – effektiv und praxisnah”, der praktische Ratgeber für den Ernstfall unterwegs, Reise Know How Verlag, 2007